2023 - Digitale Fassadenprojektionen als erzählerische Intervention im Stadtraum
Dieses Projekt versteht die urbane Fassade nicht als bloß funktionale Hülle, sondern als kommunikative Fläche – als visuelles Interface zwischen gebautem Raum und Betrachter*in. Durch digitale Projektionen werden fotografierte Architekturoberflächen neu interpretiert und emotional aufgeladen. Gestalterische Mittel wie Farbe, Proportion, Licht und digitale Textur werden gezielt eingesetzt, um architektonische Strukturen zu verfremden, zu überzeichnen oder zu verdichten. Dabei entstehen nicht nur ästhetische Bilder, sondern visuelle Erzählräume – flüchtige Architekturen aus Licht und Wahrnehmung. Die Fassadenprojektionen fungieren als experimentelle Schnittstelle zwischen Architekturvisualisierung, Medienkunst und urbaner Narration. Sie untersuchen, wie digitale Gestaltung Einfluss auf die emotionale und semantische Wirkung von Raum nehmen kann. Architektur wird zum Träger von Atmosphäre, Bedeutung und Fiktion. Ergänzt durch ein fiktives Magazin, das Typografie, Bild, Text und Gestaltung miteinander verwebt, entsteht ein vielschichtiger künstlerischer Kommentar zur Rolle von Oberfläche, Stadtbild und visueller Intervention im öffentlichen Raum.
Digitale Projektionen & Magazinkonzept
In diesem Projekt wurde ein konzeptioneller Ansatz gewählt, um digitale Projektionen auf architektonische Fassaden zu entwerfen. Ausgangspunkt waren fotografische Fassadenaufnahmen von © Malte Brandenburg, die durch digitale Bearbeitung visuell transformiert wurden.
Zentrale Gestaltungselemente waren Farbe, Proportion und Oberflächenstruktur, die gezielt eingesetzt wurden, um emotionale wie narrative Bildwirkungen zu erzeugen. Die Fassadenprojektionen wurden nicht rein als visuelle Effekte verstanden, sondern als Träger von Erzählung, Atmosphäre und gestalterischer Intervention im städtischen Raum.
Die Projektionen sind Teil einer erweiterten Auseinandersetzung mit der visuellen Kommunikation im öffentlichen Raum – sie hinterfragen gewohnte Sehgewohnheiten, öffnen architektonische Flächen für Interpretation und laden zu neuen Lesarten urbaner Oberflächen ein.
Ergänzend wurde ein fiktionales Magazin entwickelt, das die Inhalte, Stimmungen und ästhetischen Konzepte des Projekts auf redaktioneller Ebene weiterdenkt. Es verbindet Gestaltung, Typografie und konzeptuelle Fotografie zu einem hybriden Medienobjekt zwischen digitalem Raum und Printästhetik.
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